Museumsausflug nach Kopenhagen
17. Januar 2025
Liebe Freundinnen und Freunde des Museums für Islamische Kunst,
wir laden Sie herzlich zu zwei Sonderführungen am Freitag, 17. Januar 2025, in die David Collection nach Kopenhagen ein.
Die Kuratorenführung besteht aus zwei Teilen und wird sowohl die Dauerausstellung islamischer Kunst des Hauses, als auch die aktuelle Sonderausstellung zu islamischer Kalligrafie "Beyond Words - Calligraphy from the World of Islam" vorstellen. Die Führungen finden auf Englisch statt. Anschließend können Sie auch die weiteren Ausstellungen des Hauses besuchen. Bitte stellen Sie sich darauf ein, den Großteil des Tages im Museum zu verbringen. An- und Abreise sowie Unterkunft und Verpflegung vor Ort sind nicht Teil des Angebots; wir teilen jedoch gerne entsprechende Hinweise und Informationen auf unserer Webseite mit Ihnen.
Auf nach Dänemark! Ein Besuch in der David Collection in Kopenhagen
Ein Reisebericht von Franziska Kabelitz
Am 17. Januar 2025 besuchte eine Gruppe des FMIK die David Collection in Kopenhagen. Dr. Joachim Meyer, Direktor des Museums, und Dr. Rasmus Bech Olsen, Kurator, nahmen sich Zeit, um den Freunden des Museums für Islamische Kunst in zwei wunderbaren Führungen außerordentliche Einblicke in die Dauer- und Sonderausstellungen zu vermitteln.
Unsere Gruppe traf an einem frischen Morgen im Museum ein, voller Vorfreude auf die Erkundung der renommierten Sammlungen des Hauses. Dr. Meyer empfing uns sehr herzlich. Nach einer kurzen Einführung zu Geschichte und Bedeutung der Sammlungen führte er unsere Gruppe durch die Dauerausstellung der Sammlung islamischer Kunst. Dies war ein faszinierendes Erlebnis: die Sammlung enthält nicht nur beeindruckende Stücke; auch das Ausstellungsdesign und die Präsentation der zahlreichen Objekte auf relativ kleinem Raum hinterließen einen bleibenden Eindruck. Die Erläuterungen des Direktors verliehen unserer Erfahrung eine zusätzliche Tiefe, indem sie auf Aspekte der Sammlungsgeschichte sowie auf zahlreiche Beispiele interkulturellen und technologischen Austauschs hinwiesen, die die ausgestellten Werke über Jahrhunderte hinweg geprägt haben.
Ein persönliches Highlight des Ausstellungsrundgangs war die Präsentation eines faszinierenden Trios von Objekten gleich zu Beginn: ein Seidenstofffragment aus Zentralasien des 7. bis 8. Jahrhunderts, eine Pergamentseite einer Koran-Handschrift aus Syrien, 8. Jahrhundert, und ein aus Wolle und Pferdehaar gewebtes Textil, gefertigt in Ägypten oder Syrien im späten 7. oder frühen 8. Jahrhundert. Anhand dieser Beispiele veranschaulichte Dr. Meyer, wie bestimmte Formen und gestalterische Elemente Materialien und geografische Regionen übergreifend beeinflussten. Da ich mich in der Vergangenheit in meiner eigenen Forschung mit Illumination und damit zusammenhängenden Mustern in frühen Koran-Manuskripten beschäftigt habe, erschien mir der kuratorische Ansatz dieser Galerieecke besonders spannend.
Einer der faszinierendsten Momente des Tages war der Besuch der Sonderausstellung Beyond Words – Calligraphy from the World of Islam. Mit Blick auf 128 Einzelwerke aus eigenem Sammlungsbestand sowie Leihgaben verschiedener dänischer Institutionen beleuchte Kurator Dr. Rasmus Bech Olsen Rolle und Bedeutung der Kalligraphie innerhalb islamischer Traditionen. Dabei betrachteten wir verschiedene Schriftarten und Verwendungszwecke von Kalligraphie anhand von Alltagsgegenständen bis hin zu monumentalen Architekturkomplexen. Des Weiteren gab Dr. Bech Olsen einen Überblick über die Entstehung der arabischen Schrift und die Rolle der Kaligraphie in Verbindung mit dem Koran. Die Sonderausstellung wurde von Peter Wandel, Rasmus Bech Olsen und Joachim Meyer kuratiert. Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Publikation, die bald auch in der Fachbibliothek am Museum für Islamische Kunst in Berlin eingesehen werden kann: Joachim Meyer, Rasmus Bech Olsen, Peter Wandel (Hrsg.): Beyond Words. Calligraphy from the World of Islam. Strandberg Publishing, 2024. ISBN 978-87-94418-03-4
Zum Abschluss des Tages versammelte sich unsere Gruppe bei einem gemütlichen Abendessen, um unsere Eindrücke zu reflektieren. Der Besuch der David Collection war eine bereichernde Reise durch die Geschichte – nicht nur islamischer Geografien, sondern auch Kopenhagens! Die lebendige Erzählweise der beiden Experten und ihre persönlichen Perspektiven auf Sammlungs- und Archivarbeit vertieften einerseits unser Verständnis für die Kunstfertigkeit und kulturelle Bedeutung der gesehenen Werke. Andererseits erhielten wir hierdurch Einblicke in den aktuellen akademischen und museologischen Diskurs zu Themen islamischer Kunst. Immer wieder entstanden auch Momente, die mit der Berliner Sammlung verknüpft waren, und somit Anlass zu Gesprächen und Austausch boten.

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