Wir nehmen Abschied von Prof. Dr. Werner Ende
In Memory of Prof. Dr. Werner Ende
Freund, Förderer und Liebhaber der Künste
Die Freunde des Museums für Islamische Kunst im Pergamonmuseum e.V. und das Museum für Islamische Kunst verabschieden Prof. Dr. Werner Ende. Er verstarb am 06. August 2024.
Nachruf auf Prof. Dr. Werner Ende von Prof. Dr. Peter Heine
Am 06. August dieses Jahres ist Prof. Dr. Werner Ende nach schwerer Krankheit in Freiburg/Br. gestorben.
Werner Ende gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Freunde des Museums für Islamische Kunst im Pergamonmuseum e.V. und war bis zum vergangenen Jahr aktives Mitglied des Vereins.
Werner Ende stammte aus Duben in der Niederlausitz. Nach dem Abitur absolvierte er in Halle/S. von 1956 bis 1958 eine Buchhändlerlehre. Danach begann er 1958 ein Studium der Arabistik und Islamwissenschaft an der Universität Halle. Im Juli 1963, kurz vor dem Bau der Berliner Mauer, siedelte er nach Hamburg um und setzte sein Studium an der dortigen Universität bei Bertold Spuler fort. Er hielt aber weiterhin Kontakte zu seinen Kommilitonen in Halle und traf sich mit ihnen hin und wieder, nachdem das in den 1980er Jahren wieder möglich war.
Zu Recherchen für seine Dissertation hielt er sich dann von 1963 bis 1964 in Kairo auf. Er promovierte 1965 bei Spuler mit einer Arbeit zum „Europabild und kulturellen Selbstbewusstsein bei den Muslimen am Ende des 19. Jahrhunderts“. In ihr wurde sein zukünftiges Forschungsinteresse in Bezug auf den modernen Islam deutlich. Zu dieser Thematik arbeitete er von 1969 bis 1971 am Deutschen Orient-Institut der DMG in Beirut. Wieder in Hamburg habilitierte er sich 1973 mit „Arabische Nation und islamische Geschichte: Die Umayyaden in Urteil arabischer Autoren des 20. Jahrhunderts“. Danach folgten zahlreiche Aufsätze zu unterschiedlichen Aspekten des modernen Islams.
1974/5 vertrat er eine Professur für Islamwissenschaft an der Universität Münster. Von 1977 bis 1983 hatte er eine Professur für gegenwartsbezogene Islamwissenschaft an der Universität Hamburg inne. Von 1983 bis 2002 war er Professor für Islamwissenschaft und Direktor des Orientalischen Seminars der Universität Freiburg. Danach siedelte er nach Berlin um.
Für die Islamwissenschaft in Berlin war er vor allem nach 1989 eine wichtige Vermittlerpersönlichkeit. So gehörte er zu den Professoren aus der Bundesrepublik, die in Berlin die "Verstetigung" des „Forschungsschwerpunkt moderner Orient“ in Pankow förderten, aus dem sich das Zentrum Moderner Orient in Berlin entwickelte.
Seit seinem Aufenthalt in Ägypten hatte sich Werner Ende für islamische Kunst interessiert und in kleinerem Rahmen auch Kunstwerke moderner arabischer Künstler erworben. Zu den Kunstwerken gehörte aber vor allem in seinem Wohnraum ein großer Wandteppich aus der indischen Moghul-Zeit mit der Abbildung eines Liebespaars.
Werner Ende war ein freundlicher, humorvoller, immer hilfsbereiter Kollege. Seine große Bibliothek hat der dem Zentrum Moderner Orient in Berlin vermacht.
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