Mitglieder der Freunde des Museums für Islamische Kunst e.V., Foto: Thilo Richter

Am 19. März 2023 besuchten die Freundinnen und Freunde des Museums für Islamische Kunst das 60km nördlich von Berlin liegende Gutshaus Gentzrode und die im Tempelgarten von Neuruppin gelegene „Türkische Villa“.

Beide Bauwerke sind kaum bekannt und gehören zu den wenigen erhaltenen Beispielen orientalisierender Architektur des 19. Jahrhunderts in Brandenburg. Sie sind auf den Neuruppiner Kaufmann Ludwig Alexander Gentz (1826-1888) zurück zu führen, der sie vom Architekten Carl von Diebitsch (1818-1869) errichten ließ. Das baufällige Gutshaus Gentzrode (ein Herrenhaus mit einem Turm und einem Kornspeicher) befindet sich auf einem 520 Hektar großen bewaldeten Areal und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Der Architekt Steffen Sendler von der Agentur Sendler & Company, der uns eine exklusive Besichtigung ermöglichte, ist Spiritus Rektor dieses ehrgeizigen Sicherungs- und Restaurierungsprojektes. Er führte über die Baustelle des Gutshauses und gab uns einen ausführlichen Einblick vom aktuellen Stand der Instandsetzungsarbeiten. Gemeinsam mit den Eigentümern soll hier in einigen Jahren eine Bildungs- und Begegnungsstätte in Betrieb gehen können. Steffen Sendler hofft neben privater und staatlicher Unterstützung auch auf die Spendenbereitschaft vieler Personen, denen das denkmalgeschützte Gut am Herzen liegt.

Ein gemeinsames Mittagessen im Tempelgartencafé der „Türkischen Villa“ schloss sich an die Baustellenbesichtigung an. Zu unserer Ausflugsgruppe gesellte sich Peter Neiß vom Neuruppiner Tempelgarten e.V. Er berichtete vom Engagement des Vereins, sich um den Erhalt der Gartenanlage des Tempelgartens zu kümmern und davon, wie die „Türkische Villa“, (in der sich das Café befindet), das Gärtnerhaus mit seinem stilisierten Minarett, die Tore und die Mauer saniert worden sind. Die Baulichkeiten im Stil arabisch-andalusischer Baukunst sind ebenfalls auf den damals bekannten Architekten Carl von Diebitsch zurückzuführen.

Da die Ausflüge großen Anklang finden, möchten wir Ihnen künftig gern weitere Ziele anbieten und freuen uns auf Ihre Teilnahme.